Trude Mally
Bei den Vorbereitungsgesprächen für die Unterzeichnung des Staatsvertrages 1955 wurde Trude Mally von der österreichischen Bundesregierung engagiert, um die Alliierten bei Wein, Musik und „Wiener Charme" „weich" zu machen. (Dies ist wohl der wahre Kern der berühmten Karikatur von Hanns Erich Köhler aus dem Simplicissimus, die Julius Raab Zither spielend im Kreis von zu Tränen gerührten sowjetischen Politikern zeigt und Leopold Figl, der Raab ins Ohr flüstert: „Und jetzt, Raab – und jetzt noch d'Reblaus, dann sans waach.")
Trude Mally war eine der letzte Vertreterin der wienerischen Art des Jodelns, des traditionellen „Dudelns", und anerkannte und populäre Interpretin von wienerischen Volksliedern sowie traditioneller Wienerlieder. Trude Mally hat ihr Wissen und Können mit großer Hingabe an den „Nachwuchs" weitergegeben. Berühmte Wienerliedinterpreten wie Agnes Palmisano, Tini Kainrath, Doris Windhager und der einzige männliche Dudler Wiens, Rudi Koschelu, beherrschen und pflegen das Dudeln und erhalten mit ihrer Kunst diesen Teil des Wiener Kulturgutes. Sie wurde auf dem Baumgartner Friedhof in Wien in einem ehrenhalber gewidmeten Grab beigesetzt.
Bei einer Konzertbegegnung im Haus der Begegnung in Wien Leopoldstadt trafen Wiener Blue(s) und Gertrude Mally erstmals aufeinander. Sie ließ es sich nicht nehmen sich für ein gemeinsames Foto Zeit zu nehmen. Das war wohl eine Begegnung der besonderen Art aus der Welt des Wienerliedes.